Interessanter Artikel "Das weiße Haarkleid" in der "Unsere Hunde", 3/2023

Vielen Dank an Dr. Otto Schimpf und den ÖKV für den interessanten Artikel über das weiße Fell vieler Hunderassen! Der Beitrag befasst sich vor allem mit der Bedeutung des fehlenden Pigments für Sinnesorgan-Defekte, speziell den Hörsinn – ein hochinteressanter Zusammenhang, der für die Gesundheit dieser Rassen besonders große Bedeutung hat. Der West Highland White Terrier gehört, obgleich weiß, nicht zu diesen Rassen: Falls er mal nicht hört, dann ist das keine Frage des "Könnens", sondern eher des "Wollens" ...

Der West Highland White Terrier ist "pseudoweiß"

Der Westie ist nämlich kein "weißer" Hund, auch wenn er "... White ..." heißt. Das Fell ist durch eine starke Verdünnung des Pigments "schwarzes Eumelanin" eher "wollweiß" – bei Welpen und manchen erwachsenen Hunden tatsächlich nahezu schneeweiß, bei manchen etwas dunkler; das trimmreife (abgestorbene) Haar ist dunkler, das junge weißer.

Der Rassestandard für den Westie erwähnt die Farbe von Haar und Haut wie folgt: Haar weiß, Augen so dunkel wie möglich (helle Augen höchst unerwünscht), Nasenschwamm schwarz, Ballen schwarz, Krallen vorzugsweise schwarz – hier haben wir also das "schwarze Eumelanin". Tatsächlich gibt es fast keinen Westie, der nicht auch irgendwo ein einzelnes schwarzes Haar hätte, beim Trimmen findet man sie dann meistens.

Züchter achten auf das dunkle Pigment

Neben der vom Rassestandard geforderten dunklen Pigmentierung von Augen, Nase, Ballen, Krallen legen die Züchter sehr großen Wert auf eine dunkle Pigmentierung der Haut: Erwünscht sind schwarze Lidränder, schwarze Lefzen, ein dunkles Ohrleder und dunkle Platten auf der Haut, die gern auch z. B. auf der Brust oder dem Hinterteil durch das dort kurz gehaltene Fell durchschimmern dürfen. Auch der Bauch ist häufig dunkelgrau – nein, nicht was mancher Westie-Freund jetzt denkt – dunkelgrau sind viele Westies "unten" des Öfteren, aber des hat dann nicht unbedingt mit Pigment zu tun ...

Im Sommer werden viele Westies regelrecht "sonnengebräunt", d. h. das dunkelgraue Pigment verstärkt sich. Im Winter kann die Haut dann wieder heller sein. Bei der Nase ist das natürlich unerwünscht, aber fallweise gibt es auch beim Westie die "Winternase", deren Pigment in der dunklen Jahreszeit etwas weniger schwarz ist als im Sommer.

Wenn es um Haut und Haar geht, darf man den folgenden Punkt nicht ignorieren: Der Rassestandard für den Westie fordert, dass die Haut "frei von allen offensichtlichen Hautproblemen" sein muss. Natürlich achten unsere Züchter sehr genau darauf, dass ihre Zuchthunde diese Forderung vollständig erfüllen. Leider kann aber noch niemand vollständig erklären, wie es zu Überempfindlichkeit, Unverträglichkeiten oder sogar echten Allergien kommt, die sich dann in Hautproblemen niederschlagen können. Falls ein Westie davon betroffen ist, dann jedenfalls nicht, weil er "weiß" wäre. Westies sind davon auch nicht häufiger betroffen als andere Rassen und natürlich auch Mischlinge.

Der Artikel aus der "Unsere Hunde" 3/2023 kann auf Anfrage gern als Scan zur Verfügung gestellt werden!